Im Einsatz für die Fairness
Unter dem Motto „Fairplay und Respekt für Alle“ setzen der Fussballverband, sowie die Vereine und auch die Schiedsrichter immer wieder neue Akzente. Fairplay stellt gerade im Fussball einen wichtigen Wert dar. „Wobei Fairness für mich vor allem Respekt bedeutet“, sagt Urs Meier, der wohl bekannteste, ehemalige FIFA-Schiedsrichter der Schweiz. Für die Fairness auf dem Rasen stehen über 700 Unparteiische, Woche für Woche für den FVRZ im Einsatz.

Trainingslager in der Süd-Türkei als wertvolle Weiterbildung
52 Unparteiische aus den unterschiedlichsten Ligen reisten am 6. Februar 2010 in den Süden der Türkei, nach Kumköy (Side) Ihr Ziel war es, sich mit Theorie-Lektionen und Trainingseinheiten optimal auf die Rückrunde vorzubereiten. Ob dieses Ziel erreicht wurde, kann nur ein jeder für sich selber beantworten. Klar ist: Mitgemacht haben alle - ihren Möglichkeiten entsprechend. Das allmorgendliche Footing bildete den Tagesauftakt. In Doppelllektion Theorie ging es nach dem Morgenessen weiter. Hier erhielten wir vertieften Einblick in diverse Themen der Schiedsrichterei, aber auch zur Ernährungslehre gab es drei zusätzliche Lektionen.

Fünf Punkte auf dem Weg zum Erfolg - Oder; was ich als erfolgreicher Schiedsrichter können und haben muss
Um ein guter Schiedsrichter zu sein genügt es nicht „nur alle Regeln zu kennen“. Viel wichtiger ist es, diese dem Spiel adaptiert zu interpretieren, zu verkaufen und bei deren Umsetzung akzeptiert zu sein. Die nachfolgenden 5 Oberbegriffe aus dem Inspektionsbericht widerspiegeln diese Facetten. Es erstaunt deshalb auch nicht, dass an oberster Stelle (mit der höchsten Gewichtung) die Persönlichkeit des Schiedsrichters steht. Darauf basiert der Erfolg jedes Schiedsrichters.

1. Persönlichkeit
2. Spielleitung
3. Regelinterpretationen
4. Stellungsspiel
5. Körperliche Fitness und Verhalten gegenüber Umfeld

Roland Huwiler und Luigi Ponte zeigte den jungen und auch reiferen Schiedsrichtern u.a, wie man Entscheide auf dem Platz „verkaufen“ sollte und wie eher nicht. Ein wichtiges Thema ist dabei die Körpersprache. Die fünf, oben aufgeführten Kernpunkte, welche der Schiedsrichter für den Erfolg benötigt, wurden in der Vorbereitungswoche vertieft und intensiv besprochen. Erwin Krieg und Bernard Neukom haben die Referate bei den Welschen und Tessiner Kollegen durchgeführt. Das Nachmittagsprogramm stand jeweils im Zeichen des Schweisses.

Geistige und körperliche Fitness ist Pflicht für den Schiedsrichter. Ein Schiedsrichter läuft pro Spiel mehr als ein Fussballer, muss entsprechend fit und vorbereitet sein.

Trainiert haben zudem alle. Jeder hatte die Wahl, ob er ein anstrengendes, intensives Programm bei André Cornioley absolvieren wollte oder, ob er noch ein Stück mehr gefordert werden wollte. Roland Huwiler übernahm die körperliche Ertüchtigung der „Atomgruppe“, welche zum Abschluss der Woche den FIFA-Test absolvierten. Nach dem Training folgte der angenehme Teil des Tages, die Pflege und Erholung. Die gut ausgebildeten Therapeutinnen und Therapeuten legten Hand an und ja, auch die Ellenbogen kamen zum Einsatz. Und aus dieser Perspektive betrachtet, muss relativiert werden: Die Pflege, also in diesem Fall Massage, war nicht immer nur angenehm - aber danach fühlten sich alle immer wundervoll.

Die Tage waren geprägt von Diskussionen, Gesprächen, von Spass und viel Lachen. Was diese Woche auszeichnete, war nebst der Arbeit, die Tatsache, dass es die Teilnehmer verstanden haben, über Ligen und Jahrgänge hinweg miteinander ins Gespräch zu kommen und zusammen zu lachen. Vielleicht ist das auch eine Erklärung dafür, wieso manche Schiedsrichter immer wieder gerne in die Vorbereitungswoche reisen.
Zurück aus dem Trainingslager folgen die ersten Trainingsspiele die zu leiten sind, bevor die ersten Cup- und Meisterschaftsspiele folgen werden. Ich und meine Kolleginnen und Kollegen wünschen uns Fairness, Respekt und viel Erfolg in der Rückrunde.

Rolf Ritter
Unparteiischer
Obmann Gruppe Oberland